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Die Bankenwelt in Bewegung

Kolumne
Von IHK-Vizepräsident Carlo Segeth

26.04.2019

Kaum eine Branche – sehen wir von der Automobilbranche mal ab – ist derzeit so im Umbruch wie die der Banken. Geschäftsabläufe werden gerade hier zunehmend stärker automatisiert und digitalisiert. Hinzu kommt der vielzitierte demografische Wandel, der nicht nur zu einem Älterwerden der (westlichen) Gesellschaft führt, sondern auch völlig neue Kundenwünsche mit sich bringt. Angeschoben wird diese Entwicklung auch durch eine Werteveränderung in der Gesellschaft – sei es in Bezug auf den Umgang mit den eigenen Daten, sei es in Bezug auf Nachhaltigkeit – und damit einhergehend die technologischen Entwicklungen im Bereich Social Media und Datenmanagement. On top kommt die deutliche Zunahme von staatlichen Regulierungen im Nachgang zur Finanzkrise.

Die Bankenlandschaft nimmt sich diesen immer schnelleren Veränderungsprozessen, zusammengefasst durch die Begriffe Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität – kurz englisch VUCA – an. Die schon stattfindende Konsolidierung innerhalb der Finanzbranche führt – sei es durch Fusionen, sei es durch Straffung des Banken-Filial-Netzes – zu größeren Organisationseinheiten. Eine gewisse Größe kann in einem an Komplexität kaum mehr zu überbietenden Bankenmarkt für Stärke und Schutz sorgen.

Fusionen sind sicherlich nicht das Allheilmittel. Schon gar nicht, wenn sie rein auf politischen Druck hin geschehen oder schiere Größe, z.B. gemessen an der Bilanzsumme, als Ziel haben. Sie können ein probates Mittel sein, um Kosten zu sparen. Sie müssen immer unter Berücksichtigung des Marktumfeldes und echten Synergieaspekten betrachtetet werden, bspw. durch Bündelung von Kräften im Bereich der Bankenregulatorik. Entscheidend für das Gelingen einer Fusion ist ein tragfähiges und nachhaltiges Geschäftsmodell. Dem konsequenten Management von Fusionsprozessen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Anders als noch vor wenigen Jahren, muss die Digitalisierung bei Fusionsprojekten stets mitbedacht werden. Wichtigster Erfolgsfaktor für das Gelingen einer Fusion ist jedoch, dass der Kunde auch in der schwierigen und anstrengenden Umbauphase weiterhin im Mittelpunkt des Interesses steht. Nicht minder wichtig ist das kulturelle Zusammenwachsen. Viele prozessuale oder technische Probleme sind oft auf kulturelle Missverständnisse, persönlichen Widerwillen oder mangelhafte Kommunikation zurückzuführen. In diesem Zusammenhang ist deshalb eine verlässliche Führung von zentraler Bedeutung. Werden diese zentralen Faktoren beherzigt, ist der Grundstein für eine erfolgreiche Fusion gelegt.

Ihr Carlo Segeth