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Deutlicher Rückgang bei Existenzgründungen im Saarland - noch Potenzial bei Nebenerwerbsgründungen

IHK legt Gründerreport vor

28.06.2017

Im vergangenen Jahr wagten im Saarland 2.639 Gründer den Weg in eine hauptberufliche Selbstständigkeit – das waren 9,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Somit hat sich der Rückgang an Existenzgründungen im Saarland noch einmal beschleunigt – im Jahr 2015 betrug das Minus lediglich 1,8 Prozent. Der jetzt von der IHK Saarland vorgelegte Gründerreport verzeichnet damit schon das siebte Jahr in Folge rückläufige Existenzgründungen. Zwar sank auch im Bund die Zahl der Gründungen, aber nur halb so stark (- 5,4 Prozent).

Gute Lage auf dem Arbeitsmarkt wirkt sich aus

„Hauptursache für die geringe Gründungsaktivität ist nach wie vor die gute Arbeitsmarktlage“, so Dr. Mathias Hafner, IHK-Geschäftsführer Kommunikation, Mittelstand, Unternehmensförderung. „Viele qualifizierte Fachkräfte ziehen eine gut dotierte Festanstellung vor, statt sich den Risiken einer Unternehmensgründung auszusetzen“. Sorgen macht der IHK, dass die Zahl der Betriebsgründungen mit einer größeren wirtschaftlichen Bedeutung („Hauptniederlassungen“ in der von der IHK verwandten Berechnungsmethodik des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn, IfM Bonn) im Saarland mit einem Minus von 12,5 Prozent besonders stark gesunken ist – und das entgegen dem Bundestrend (+ 3,9 Prozent). In diese Kategorie fallen sämtliche Gründungen, die entweder in das Handelsregister eingetragen sind, eine Handwerkskarte besitzen oder mindestens einen Arbeitnehmer beschäftigen. Auch die Gründungen durch Unternehmensnachfolge waren rückläufig (-1,3 Prozent). Lediglich  bei der Zahl der Kleingewerbe-Gründungen ist ein leichter Zuwachs von 2,6 Prozent zu verzeichnen.

Hafner: „Bereits seit 2010 ist im Saarland der Gründungssaldo negativ – das heißt, es scheiden alljährlich mehr Unternehmen aus dem Markt aus, als neue gegründet wurden. Wir steuern daher auf eine spürbare Unternehmenslücke zu – betroffen sind hiervon insbesondere der Handel, die Gastronomie und das Baugewerbe“.

Nebenerwerbsgründungen fördern!

Wer aus der Arbeitslosigkeit gründet, kann mit dem „Gründungszuschuss“ eine besondere Förderung erhalten. Im Jahr 2016 profitierten im Saarland 288 Gründerinnen und Gründer von dieser Leistung, im Vorjahr waren es noch 334. Dabei wählten knapp 50 Gründungsinteressierte die IHK Saarland als fachkundige Stelle, um ihr Vorhaben begutachten zu lassen – etwa so viele wie im Vorjahr.
Potenzial sieht die IHK noch bei den Nebenerwerbsgründungen: Hier verzeichnet der IHK-Gründerreport 2016 ein Plus von 4 Prozent – mit 41 Prozent war ihr Anteil an den Gewerbeanmeldungen erstmals größer als der Anteil der Existenzgründungen. Besonders viele Nebenerwerbsgründungen gab es dabei im Handel sowie im Dienstleistungssektor. Etwa jeder vierte Nebenerwerbsgründer wechselt zu einem späteren Zeitpunkt in den Haupterwerb. „Ein bestehendes Angestelltenverhältnis ist also ganz offensichtlich kein Hinderungsgrund für den Weg in die Selbständigkeit“, kommentiert Dr. Thomas Pitz, Teamleiter Gründung und Unternehmensförderung. „Wir können sogar davon ausgehen, dass es sich bei vielen Gründungen im Nebenerwerb um eine gezielte Markteintrittsstrategie handelt, Stichwort ‚Chancengründungen‘. Dabei geht es darum, eine konkrete Geschäfts- oder Produktidee am Markt zu testen. Unter den Nebenerwerbsgründungen finden sich dem entsprechend besonders viele Gründungen von Wissenschaftlern“. Vor diesem Hintergrund empfiehlt die IHK, Nebenerwerbsgründungen noch stärker zu fördern. „Die IHK Saarland hat in ihren Beratungs- und Informationsangeboten dieses Thema bereits aufgegriffen und gezielt in Veranstaltungskonzepte umgesetzt – weitere Angebote folgen“, so Pitz.

Der IHK-Gründerreport steht auf der IHK-Homepage www.saarland.ihk.de  zum Download bereit.