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Arbeitsmarkt: Flüchtlinge fit machen für Beschäftigung

30.06.2016

Im Juni ist die Arbeitslosigkeit an der Saar nur wenig gesunken. Dass der Rückgang erneut nicht so hoch ausfiel wie im Bund ist auch weiterhin darauf zurückzuführen, dass hierzulande zunehmend mehr anerkannte Flüchtlinge nach Beschäftigung suchen, deren mangelnde Sprachkenntnisse und Qualifikationen eine schnelle Arbeitsmarktintegration erschweren. Dieser Trend wird sich in den kommenden Monaten weiter fortsetzen. Im Saarland ist der Zuwachs der Ausländerarbeitslosigkeit mit +43 Prozent gegenüber dem Vorjahr inzwischen mehr als dreieinhalbmal so hoch wie im Bund mit +11,9 Prozent. Hinzu kommt eine steigende Unsicherheit, ausgelöst durch die noch nicht absehbaren Folgen des Brexit. Dämpfende Effekte auf den Arbeitsmarkt sind aber durchaus wahrscheinlich, da Großbritannien der wichtigste Handelspartner des Saarlands ist. Aktuell sind an der Saar gut 37.100 Menschen arbeitslos – rund 160 Personen oder 0,4 Prozent weniger als noch im Mai, aber 1.100 oder 3,1 Prozent mehr als im Juni 2015.

Die Arbeitslosenquote liegt im Saarland unverändert bei 7,2 Prozent. Im Bund ist sie auf 5,9 Prozent gefallen. Der Abstand zu den westlichen Bundesländern ist geringfügig gestiegen und liegt weiter über dem Niveau des Vorjahres. Im Ranking aller Bundesländer liegt das Saarland weiterhin auf dem neunten Platz, wurde aber inzwischen von Sachen eingeholt. Das Saarland bleibt das einzige Bundesland, das im Vorjahresvergleich eine höhere Quote aufweist.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist an der Saar im Juni erstmals wieder gestiegen, liegt aber weiterhin noch unter dem allgemeinen Durchschnitt. Dagegen ist im Bund in dieser Altersgruppe kaum Bewegung zu verzeichnen. Auch dies dürfte auf den stärkeren Andrang der Flüchtlinge zurückzuführen sein. Aktuell liegt die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen hierzulande bei 6,5 Prozent und damit deutlich über dem Bundesschnitt von fünf Prozent. Die Arbeitslosigkeit älterer Menschen ist im Saarland wie auch im Bund erneut gesunken. Die Quoten liegen gegenwärtig bei 6,5 Prozent an der Saar und bei 6,6 Prozent im Bund. Das Saarland steht damit in dieser Altersgruppe nach wie vor etwas besser da als der Bund.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist im April 2016 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) erneut leicht gestiegen. Dabei fällt diese Entwicklung im Saarland mit einem Zuwachs von 800 Arbeitsplätzen auf 379.100 bzw. einem Plus von 0,2 Prozent gegenüber März 2016 nur minimal schwächer aus als im Bund mit einem Plus von 0,3 Prozent. Deutlicher schlechter schneidet das Saarland jedoch im Vorjahresvergleich ab. Hier beträgt der Beschäftigungszuwachs an der Saar nur 0,8 Prozent. Der Bund weist hingegen ein Plus von 2,2 Prozent aus. Immerhin waren damit aber an der Saar im April 2016 noch 3.200 mehr Menschen in Arbeit als noch im Vorjahresmonat. Neue Arbeitsplätze entstanden hierzulande dabei vorwiegend bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistern wie bspw. Hausmeisterservices oder Wach- und Sicherheitsdiensten, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel, in der öffentlichen Verwaltung sowie in der Industrie. In der Zeitarbeit und bei den Finanzdienstleistern ist sie hingegen rückläufig.

„Das Saarland ist schneller als andere Bundesländer bei der Anerkennung von Flüchtlingen. Sie kommen deshalb früher auf den Arbeitsmarkt, was einen rascheren Abbau der Arbeitslosigkeit dämpft. Insofern ist es jetzt dringend geboten, mit Sprach- und Integrationskursen den Flüchtlingen möglichst zügig den Weg in Beschäftigung zu ebnen.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen die heute von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktzahlen.

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